Die Trimburger in der Geschichte

Die Herren von Trimberg

 

Allgemeines

Die Trimburg ist die Ruine einer mittelalterlichen Höhenburg der Herren von Trimberg östlich des gleichnamigen Ortes, eines Gemeindeteils von Elfershausen in Unterfranken im Landkreis Bad Kissingen in Bayern, Deutschland. Die Ruine liegt weithin sichtbar etwa 60 Meter oberhalb der Fränkischen Saale auf dem Pfaffenberg.

 

Geschichte

Das Geschlecht derer von Trimberg erscheint erstmals in einer Heiratsurkunde aus dem Jahr 1018, als eine Anna von Trimberg mit einem Ritter Reinhard von Hohenburg vermählt wurde. Die nächsten urkundlichen Erwähnungen waren 1182 anlässlich der Ernennung von Berthold und Mangold von Trimberg zu Würzburger Domherren und 1225 beim Eintritt der Herren von Trimberg zum Rheinischen Städtebund, dem auch das Hochstift Würzburg angehörte. Bereits ein Jahr später gaben Konrad I. und Albrecht I. ihre Burg dem Hochstift als Lehen. Den verbliebenen Burgstall der alten Burg verkaufte Mechthild von Henneberg, die Witwe Heinrichs von Trimberg, 1234 ebenfalls an das Hochstift. Konrad III. von Trimberg schenkte schließlich 1279 die gesamte restliche Anlage dem Würzburger Bischof Berthold II. von Sternberg, als er sich mit seiner Gemahlin Adelheid den damaligen Kreuzfahrern anschloss.

 Nun war das Fürstbistum Würzburg alleiniger Besitzer der Trimburg. Daran änderte auch der Versuch Konrads IV. von Trimberg nichts, Burg und Amt zurückzufordern. Er war mit der Großzügigkeit seines Vaters nicht einverstanden, begnügte sich jedoch mit dem Angebot des Hochstifts, Bischofsheim in der Rhön zu übernehmen. Mit dem Kinderlosen Konrad VII. starb um 1376 das Geschlecht derer von Trimberg aus und ihre sämtlichen Besitzungen, auch Bischofsheim, gingen an das Hochstift über. Auch die Tatsache, dass um 1290 noch einzelne adlige oder kirchliche Besitzer Teile des Trimburger Gebietes innehatten, beeinträchtigte nicht die Oberhoheit des Stiftes, das die Trimburg mit ihren Besitzungen in der Folgezeit mehrfach verpfändetet.

 

Im Jahr 1806 kam das Königreich Bayern in den Besitz der Burg. Die noch erhaltene Burg auf Abbruch verkauft. Nach und nach wurden Gebäude und Teile der Wehrmauer niedergelegt und die Steine als Baumaterial abgegeben. Der Erlös aus dem Verkauf betrug 2198 Gulden, 39 und ½ Kreuzer. Die Trimburg verkam auf diese Weise zur Ruine.

Ähnlich wie später auf der Henneburg in Stadtprozelten sorgte ab 1833 der Bayernkönig Ludwig I. dafür, dass dem weiteren Verfall Einhalt geboten wurde und die verbliebenen Reste baulich gesichert wurden. Man erlaubte die Einrichtung einer Sommerwirtschaft auf der Burg. Dieses Recht ging von Johann Ernst, dem ersten Pächter, auf seinen Sohn und danach auf seinen Enkel über. Die Trimburg entwickelte sich schnell zu einem beliebten Ausflugsziel.

 

Die derzeitige Nutzung

Der Freistaat Bayern, ab 1918 Eigentümer der Trimburg, verpachtete 1939 die Gaststätte erneut, die dann bis in die 1970 Jahre geöffnet war. Danach stand die Burg einige Jahre leer und war unbeaufsichtigt wilder Zerstörung ausgesetzt. Am 24. Januar 1980 erwarb der Markt Elfershausen die Trimburg. Seither bemüht sich der Ort zusammen mit dem Verein ´Freunde der Trimburg´, die Burg regelmäßig für Besucher zu öffnen, wobei die Bewirtschaftung wechselweise durch örtliche Vereine durchgeführt wird.

Hierzu dienen neben dem Burghof das Erthal-Zimmer, der zuletzt instand gesetzte Rittersaal und ein Kellergewölbe. Um 2000 wurde der Bergfried mit einem Kostenaufwand von fast 180.000 DM restauriert und wieder besteigbar gemacht. Der Echterbau und der Erthalbau wurden im Frühjahr 2007 mit einem Wetterschutzdach aus Glas versehen.

An Wochentagen ist die Burg verschlossen, von Mai bis Oktober an Sonn- und Feiertagen geöffnet. Führungen müssen bei der Gemeideverwaltung Elfershausen bestellt werden. An einigen Wochenenden im Sommer finden auf der Burg kulturelle Veranstaltungen statt, unter anderem auch ein Mittelalterspektakel.

 

Die Lage der Burg

In den südlichen Ausläufern der bayerischen Rhön zwischen Bad Kissingen und Hammelburg erhebt sich links der Fränkischen Saale der lang gestreckte Rücken des Pfaffenberges, der zum Teil aus Buntsandstein besteht, welcher beim Bau der Trimburg Verwendung fand. Von der Burganlage aus sind das Saaletal und der namengebende Ort Trimberg zu überblicken. Die Bundesautobahn 7 führt zwei Kilometer westlich der Trimburg vorbei und kreuzt dort die das Tal beherrschende Bundesstraße 287 an der BAB-Anschlussstelle Hammelburg.

Vom Ort Trimberg aus führt ein steiler, direkter Treppenweg zur Burgruine hinauf. Fahrzeuge benutzen die etwas östlich gelegene und beschilderte Auffahrt zum unweit der Burg gelegenen Parkplatz. Unterhalb der südlichen Ringmauer der Trimburg wird seit langer Zeit Weinbau betrieben. Nach Zeiten des Anbaurückganges in den 1970er bis 1990er Jahren steigen die Erträge wieder.

 

Die Burganlage

Die Ruine der Trimburg, so wie sie sich seit Beginn des 19. Jahrhunderts darstellt, ist eigentlich nur der Rest des zuletzt erbauten Burgteils. Die gesamte Burg bestand ursprünglich aus drei verschiedenen Anlagen aus unterschiedlichen Epochen.

Gozzwin von Trimberg begann 1135 mit dem Bau des ältesten Teils, der jedoch bereits 1187 als ´Alte Burg´ (locus castri antiqui) oder auch als ´Leuchtenburg´ bezeichnet wurde.

 

Das ´Niedernburg` (castrum inferrius) oder auch ´Linsenburg´ genannte Vorwerk am Fuß des Burgberges wurde 1226 erstmals erwähnt, 1381 und 1401 jedoch nur noch als Gutshof der Herren von Arnstein und von Erthal bezeichnet, der um 1640 endgültig zerstört wurde.

Von dem Vorgängerbau, der Leuchtenburg, sind nur noch der gut erhaltene Ringgraben und wenige niedrige Mauerreste zu sehen.

Die Länge dieser Anlage beträgt 54,0 m, die größte Breite 29,0 m. Etwa in der Mitte des Burgstalls verlief eine 1,70m dicke Mauer, die gegen Nordecke noch heute ein wenig empor ragt. Von der Niedernburg der Rest einer 30m langen Kolossalmauer zu finden.

 

Östliche Ringmauer mit Halbschalenturm

Über einen die Landseite schützenden Halsgraben führen seit dem 17. Jahrhundert eine Steinbrücke und das Burgtor in die Vorburg der Ruine. Ein dreigeschossiger Halbschalenturm bewehrt die Tornordseite. Er hat eine Mauerdicke von 3,20m bei einem Durchmesser von 9,30m. Im mittleren Geschoß erkennt man noch Kragsteine, die einen Zwischenboden trugen. Das Untergeschoß weist wie das obere Geschoß drei Öffnungen für Verteidigungszwecke auf. Zur Hofseite hin ist der Turm in seiner ganzen Höhe offen.

 

Kernburg

Die Vorburg, die auch Zwinger genannt wird, umfasst halbkreisförmig die Südseite der Kernburg, die man durch einen Sandsteinbogen und einen leichten Treppenaufstieg erreicht. In der äußeren Ringmauer der Kernburg befinden sich ein runder Eckturm, zwei weitere Halbschalentürme und eine niedrige Bastion. Der die Ostseite der Kernburg dominierende quadratische Bergfried und die ihn umschließende Mauer weisen noch teilweise romanische Mauertechnik auf.

 

Nördliche Ringmauer und Echterbau

Den nördlichen Kemenatenbau schmückt über dem Portal des Treppenhauses eine Inschrift, die ihn als von Julius Echter von Mespelbrunn 1592 errichteten Neubau ausweist. Das deshalb ´Echterbau´ genannte Gebäude diente dem Fürstbischof als Residenz während seiner Trimburger Zeit. Der dem ´Echterbau´ südlich gegenüberliegende ´Erthalbau´ wurde vermutlich zu Beginn des 17. Jahrhunderts errichtet.

Im Hof der Kernburg befindet sich der durch Eichenbohlen abgesicherte Rest eine ehemals 90 Klafter (1Klafter= 6 Fuß=ca. 1,80m) tiefen Grundwasserbrunnens, der im 14. Jhd. Von den Bewohnern der zur Burg gehörenden Gemeinden durch den Fels geschlagenen wurde und bis unter den Grund des Saaletals reichte. 1595 war der Brunnen bereits wieder versiegt und heute ist er bis auf 20m Tiefe zugeschüttet.

 

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